Juli 1993

930718

ENERGIE-CHRONIK


Elektroautos: Pannen auf Rügen - Neue Batterien in der Entwicklung

Der Großversuch, Elektrofahrzeuge verschiedener Typen und ausgerüstet mit unterschiedlichen Batteriearten auf ihre Alltags- tauglichkeit zu testen, könnte ein Flop werden. Die Zahlen über einsatzfähige und funktionstüchtige Fahrzeuge schwanken zwischen 1 und 14 bei insgesamt 60 am Versuch beteiligten Fahrzeugen. Auch die betreuende Deutsche Automobil Gesellschaft mbH (DAUG) räumt "ganz erhebliche technische Probleme" ein. Kritiker des Versuchs hatten von Anfang an bemängelt, daß ausschließlich konventionelle, auf E-Technik umgerüstete Fahrzeuge in den Langzeittest einbezogen wurden (Lübecker Nachrichten, 25.7.).

Neue Hoffnung für einen möglichen Durchbruch des Elektroautos wecken die Nachrichten über neue und leistungsfähigere Batteriesysteme. Eine neue Variante der Nickel-Wasserstoff-Batterie will ein nordamerikanischer Automobil- und Batteriehersteller bis 1998 zur Serienreife entwickelt haben (Blick durch die Wirtschaft, 1.7.). Noch euphorischer klingt die Ankündigung einer Zink-Luft-Batterie, die von der israelischen Elektric Fuel Limited (EFL) entwickelt wurde und die der TÜV Bayern/Sachsen sowohl ökologisch wie sicherheitstechnisch in einer Machbarkeitsstudie als geeignet einstuft. Die gelbe Post wäre nach Aussage von Vorstandsmitglied Günter Tumm gegebenenfalls bereit, rund 23 000 PKW und 30 000 Transporter durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen, wenn sich die positive Einschätzung bestätige (Wirtschaftswoche, 2.7.).